Die Motivationsfalle oder warum Manipulation sich nicht lohnt!

Eine sinnvolle und wichtige Arbeit – das wollen wir letztlich alle. Dies wissen natürlich auch Arbeitgeber und Unternehmen und versuchen, Mitarbeiter durch gezielte „sinnstiftende“ Maßnahmen zu binden und zu motivieren.

 

Versuche zur Leistungssteigerung, die beim Bedürfnis nach sinnvoller Arbeit ansetzen, erreichen allerdings oft das Gegenteil. Dies zeigt eindrücklich eine Studie der britischen Psychologin Catherine Bailey und ihrer Kollegen: The mismanaged soul: existential labor and the erosion of meaningful work

Die Autoren kommen zu dem Ergebnis, dass motivationsfördernde Maßnahmen – oft falsch konzipiert und angewendet – viele Mitarbeiter in die Entfremdung, innere Kündigung, mentale Erschöpfung oder den Burnout treiben. „Manipulation zahlt sich nicht aus“ titelte passend „Psychologie heute“.

 


Mitarbeiter merken schnell, wenn sie manipuliert werden sollen

Die Forschung hat gezeigt, dass wichtige und als sinnvoll empfundene Arbeit der stärkste Antrieb für die meisten Arbeitnehmer ist. Bestätigt wird dies etwa durch den sogenannten "Lotterietest". Der zeigt, dass die meisten Menschen nach einem hohen Lottogewinn weiter arbeiten würden.

 

Manager haben das Bedürfnis nach sinnvoller Arbeit natürlich längst erkannt und versuchen, mit gezielten Maßnahmen, Motivation und Bindung der Mitarbeiter („commitment“) weiter zu stärken. Beispiele sind finanzielle oder materielle Belohnungen und Leistungsanreize, Engagement in karitativen Projekten oder entsprechende Events. Doch Mitarbeiter merken es in der Regel schnell und fühlen sich manipuliert, wenn die vermittelten Werte im Unternehmensalltag nicht gelebt werden. Und dies ist oft der Fall.

 

Catherine Bailey und Kollegen identifizieren zwei Formen der Reaktion darauf: Viele Beschäftigte übernehmen vorgegebene Werte entgegen ihrer eigenen Überzeugung oder tun zumindest so, um ihren Job nicht zu gefährden. Beides, das zeigt die Untersuchung, ist für die Unternehmen kontraproduktiv, für die Betroffenen anstrengend und führt zu emotionaler Erschöpfung, Entfremdung oder Burnout.

 

Die Lösung? Eigentlich naheliegend: Sinnstiftende Maßnahmen sollten immer glaubwürdig und authentisch sein. Manipulation lohnt sich nicht.


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