Ist die Interne Kommunikation in der heutigen Unternehmenswelt noch „als Gestalter mittendrin“ oder „nur noch dabei“? Diese Frage taucht mit schöner Regelmäßigkeit im Diskurs zur Unternehmenskommunikation auf: beim Wandel vom „Betriebsjournalisten“ zum „Internen Kommunikationsmanager“ in den 90-er Jahren über die Rolle des „Content Manager“ zu Beginn der 2000-er bis hin zum heutigen „Digital Experience Manager“.
Braucht die Interne Kommunikation eine Neudefinition?
Und nun steht wieder einmal das Selbstverständnis der Internen Kommunikation vor einer Neudefinition. Der kürzlich erschienene „Trendmonitor Interne Kommunikation 2016“ nennt als größte Herausforderung die „Digitale Transformation“. Doch braucht die Interne Kommunikation wirklich eine Neudefinition?
Ich meine, ja.
Der digitale Wandel verändert die Kommunikations-Grundlage
Strategien, Botschaften, Ziele und Inhalte sind nach wie vor die Basis erfolgreicher Mitarbeiter-Kommunikation. Aber der digitale Wandel verändert mit Instagram, Facebook, Twitter & Co. die Kommunikations-Grundlage nachhaltig und grundlegend: Die Nutzung digitaler Medien nimmt rasant zu. Das Smartphone gewinnt auch im Unternehmensumfeld für die Mitarbeiter mehr und mehr Bedeutung.
Die Erlebniswelt der Mitarbeiter gestalten
Die Interne Kommunikation steht vor der schwierigen Aufgabe, die „digitale Erlebniswelt der Mitarbeiter“ zu gestalten. Dazu müssen Inhalte und Botschaften gänzlich neu aufbereitet werden (Stichworte: „Personalisierung“, „guter Inhalt“). Und: es müssen Medien und Formate genutzt oder entwickelt werden, über die sich die Mitarbeiter am ehesten erreichen und ansprechen lassen. Dies ist etwa möglich über Intranet-Funktionalitäten, die Geschäftsprozesse, Social Tools und Unternehmensinhalte integrieren! Nur wenn die Interne Kommunikation bereit ist, den Wandel zum "Digital Experience Manager" zu vollziehen, wird sie erfolgreich sein.
Der digitale Wandel bietet enorme Chancen
Der digitale Wandel bietet der Internen Kommunikation die Chance, ihre Bedeutung und Verankerung im Unternehmen zu stärken. Immer mehr Firmen bauen Social-Intranets auf und entwickeln die Mitarbeiter-Plattformen der Zukunft - auch um das Erreichen ihrer strategischen Kommunikationsziele zu unterstützen. Die Digitalisierung stellt die Interne Kommunikation vor die Herausforderung, noch mehr Aufgaben und Verantwortung zu übernehmen. In welche Richtung und wie genau, ist noch nicht bis ins Letzte absehbar und birgt auch ein gewisses Risiko. Doch die Chancen überwiegen. Denn es geht schließlich um nicht weniger als darum, Gestalter zu bleiben und nicht „nur dabei zu sein“.
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