Wie man die Mitarbeiter vergrault

Professionelle Mitarbeiterkommunikation ist einer der wirkungsvollsten Hebel der Personal- und Unternehmensführung. Eine offene und ehrliche Kommunikation fördert das Vertrauen und die Zusammenarbeit zwischen Management, Führungskräften und den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern.
 

Eine Banalität? Mag sein. 

Dennoch fristet im betrieblichen Alltag die interne Kommunikation in vielen Fällen ein kümmerliches Schattendasein. Vor allem in Krisensituationen wird die Mitarbeiterkommunikation oft sträflich vernachlässigt. Dabei ist es im Prinzip gar nicht so schwer, erfolgreich auf der Klaviatur der internen Kommunikation zu spielen. Wenn sich Management und Führungskräfte auf Offenheit und Glaubwürdigkeit einlassen. 

Ja, wenn...


Sand in die Augen streuen

Medial hochgerüstet und auf der Höhe der Zeit, scheitert die interne Kommunikation häufig an ihrer eigentlichen Aufgabe – dafür zu sorgen, dass die wirklich wichtigen Informationen im Unternehmen zur Sprache kommen. Stattdessen wird Kommunikation inszeniert, ja sogar vorgetäuscht. Ein immenser Aufwand, um Mitarbeitern Sand in die Augen zu streuen


Eine Flut von internen Informationen ergießt sich kontinuierlich über die Mitarbeiter. Zahlreiche verschiedene Medien pro Unternehmen sind üblich – Hochglanzbroschüren für die Führungskräfte, E-Mail-Newsletter für die Belegschaft, Rundbriefe, Intranet, DVDs, Videos, Unternehmens-TV und Podcasts...


Daraus erfahren die Mitarbeiter vieles, nur nicht das, was sie wirklich interessiert: Muss meine Abteilung geschlossen werden? Wird der Bereich, in dem ich arbeite, verkauft? Wann bekommen wir ein Marketingbudget für die neue Produktlinie? So klagen Mitarbeiter und Manager gleichzeitig über Informationsüberflutung und darüber, dass sie sich nicht gut informiert fühlen.


Oft verhindert die interne Kommunikation die heilsame Wirkung schlechter Nachrichten, indem sie unangenehme Fakten und Maßnahmen nur scheibchenweise kommuniziert oder heruntergespielt. Viele Manager glauben immer noch, dass es Unruhe ins Unternehmen bringt, wenn sie die Dinge so beschreiben, wie sie sind. 

Glaubwürdigkeit bleibt auf der Strecke

Mitarbeiter werden erst recht unruhig, wenn das Management ihnen wichtige Informationen vorenthält. Ihr Taktieren bei Krisen hat der internen Kommunikation deshalb ein massives Glaubwürdigkeitsproblem beschert.

Sicherlich eine der Ursachen: Viele Kommunikationsprofis verstehen sich als PR-Leute, haben die PR-Schule durchlaufen, denken und leben PR. Bei PR geht es im Kern ums mediale Inszenieren eines Images oder einer Marke, um das Verkaufen von Botschaften „in eigener Sache“. 


In der internen Kommunikation reicht das allein aber nicht!


Hier muss Glaubwürdigkeit durch Offenheit aufgebaut werden!

Und das ist nicht ad hoc möglich, sondern ein Prozess, der reifen und wachsen muss.



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Kommentare: 2
  • #1

    B. Beenken (Freitag, 04 September 2015)

    So ist es!! Intern geht vor Extern. Dies sollte eigentlich selbstredend sein. Denn innen wirkt nach außen.
    Es deckt sich mit meinen Erfahrungen, dass die interne Kommunikation häufig stiefmütterlich behandelt wird. Zu"müllen" mit Kampagne nach Kampagne steht leider all zu häufig einer präzisen, ehrlichen und durchdachten Information gegenüber. Überkommunikation wirkt mindestens genauso schlimm wie Schweigen. Beides kann eine ernstzunehmende Kluft zwischen Führungsetage und Mitarbeitern entstehen lassen.

  • #2

    Ulysses Calder (Mittwoch, 01 Februar 2017 17:38)


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